Geld verdirbt den Charakter? Oder verdirbt der Charakter Geld?

Aktualisiert am 10.03.2025

Lesezeit: Minuten 

Autor: Martina Prinz 

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"Geld verdirbt den Charakter" - ein uralter Glaubenssatz, den viele Menschen schon in ihrer Kindheit eingebläut bekommen haben.

Doch was, wenn genau das Gegenteil wahr ist? Was, wenn Geld dir ermöglicht Gutes zu tun, die Welt zu Retten oder einfach nur ein guter Mensch zu sein?

Woher kommt der Glaubenssatz, dass Geld den Charakter verdirbt? 

Dieser Glaubenssatz hat tiefe Wurzeln in der Geschichte, insbesondere in religiösen Überzeugungen. Im Christentum gilt Habgier als Sünde, und der oft zitierte Bibelvers „Die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übels“ (1. Timotheus 6:10) hat die moralische Skepsis gegenüber Reichtum geprägt.

In den USA ist dieser Satz deshalb auch weit verbreitet: „Money is the root of all evil“ - Geld ist die Wurzel allen Übels.

Das ist allerdings eine Fehlinterpretation der ursprünglichen Bedeutung: "The love of money is the root of all evil". Die Liebe zu Geld (nicht Geld an sich) ist die Wurzel allen Übels. Die ursprüngliche Aussage hatte also eine andere Bedeutung.

Eine weitere spannende These hat sich mittlerweile etabliert: "Money doesn't change you; it reveals who you are." - Geld verändert dich nicht, es zeigt, wer du wirklich bist. Diese Überzeugung äußerte Henry Ford, amerikanischer Erfinder und Autopionier, bereits vor rund 100 Jahren in seinem berühmten Zitat.

Steigen wir also tiefer ein und schauen uns die Hintergründe dazu an.

Geld ist neutral – es ist weder gut noch böse

Geld ist wie Regen: neutral. Ein Bauer in einem heißen und trockenen Land, sehnt sich nach Regen. Für ihn ist Regen etwas Wundervolles. Aber für jemanden, der eine Überschwemmung erlebt hat, ist Regen der blanke Horror.

Erst unsere Bewertung von Regen macht es zu etwas Gutem oder etwas Schlechtem.

Mit Geld ist es genauso: Geld ist ein Tauschmittel. Geld ist neutral. Erst unsere Bewertung macht Geld „gut“ oder „böse“, „begehrenswert“ oder „abstoßend“, gibt uns Sicherheit oder macht uns Angst.

Und oft hängen diese Bewertungen mit unseren Erfahrungen oder Glaubenssätzen zusammen.

Geld verdirbt nicht den Charakter, Geld offenbart den Charakter

Schau dir zwei Menschen mit viel Geld an: Der eine spendet es großzügig für wohltätige Zwecke, der andere benutzt es, um Macht zu missbrauchen oder Kriege zu finanzieren.

Einer arbeitet hart, um seiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen. Ein anderer lügt und betrügt, um an Geld zu kommen.

Die Bill und Melinda Gates Foundation hat mehrere Milliarden zur Bekämpfung von Malaria und Polio gespendet. Bernie Madoff betrog Anleger um 65 Milliarden Dollar in einem gigantischen Ponzi-Schema, zerstörte Existenzen weltweit und erschütterte das Vertrauen in das Finanzsystem.

Geld verstärkt nur das, was bereits in uns steckt. Ein gieriger Mensch wird mit mehr Geld seine Gier nur weiter anheizen, während jemand, der großzügig ist, durch Geld noch mehr Positives bewirken kann. Es ist nicht das Geld, das den Unterschied macht – es ist der Mensch.

Zitat von John Steinbeck: Vielleicht verdirbt Geld tatsächlich den Charakter. Auf keine Fall aber macht ein Mangel an Geld ihn besser

Quelle: Bestenzitate.com

Stell dir diese 2 Fragen

Könnte es sein, dass der Satz „Geld verdirbt den Charakter“ dich mehr beeinflusst, als du denkst? Stell dir diese zwei Fragen:

  1. War das ein Satz, den du in deiner Kindheit von Eltern, Lehrern oder Bekannten aufgeschnappt hast?
  2. Hast du ihn irgendwann selbst genutzt, um das Verhalten anderer zu kommentieren? Oder im Gespräch mit deinen Kindern, Freunden oder Kollegen?

Manchmal schlummern solche Überzeugungen in uns, ohne dass wir es merken – und sie blockieren uns stärker, als wir uns eingestehen wollen.

Schluss mit Stress und Knatsch wegen Geld in Beziehung

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Wenn der Glaube, dass Geld den Charakter verdirbt, eure Beziehung sabotiert

Vielleicht denkst du: Mich betrifft das nicht. Aber schau genauer hin. Hat dein Partner oder deine Partnerin diesen Glaubenssatz? Hat er oder sie den Satz "Geld verdirbt den Charakter" schon einmal ausgesprochen?

Ein Partner, der glaubt, dass Reichtum den Charakter verdirbt, könnte deinen Erfolg misstrauisch beäugen – oder dich kritisieren, weil du Geld für „zu wichtig“ hältst.

Vielleicht sabotiert er oder sie unbewusst euren Vermögensaufbau, Sparanstrengungen oder die Bildung einer Finanziellen Rücklage. Möglicherweise vermeidet dein Partner das Thema Geld, wann immer es zur Sprache kommt.

Solche inneren Konflikte können Beziehungen belasten und zu unnötigen Spannungen führen.


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